Der Wal - Reise ins Innere des Orchesters

 

 

Der Wal - Reise ins Innere des Orchesters

Eine Orchesterinstallation für ein begehbares Orchester, 10 SchauspielerInnen und 8 Linienbusse


Eine Entedeckungsreise durch die Klangwelten im Inneren eines Wals. Gleich Jonas, wird das Publikum von einem Wal verschluckt und durchwandert dessen Inneres, das von einem großen Symphonieorchester bevölkert ist: In der Galle blubbern die Oboen, im Ohr tröten die Trompeten und wenn die Zunge schnalzt, kommen die Querflöten zum Einsatz. Im Hirn sitzt der Komponist und denkt und als Rückgrat demonstriert der Dirigent, wie er den riesigen Organismus zusammenhält. Gedämpft dringt das Pulsieren der Adern und Nervenzucken der Streicher in die einzelnen Organe.

       „Das ist wie in früheren Zeiten: Da gab es einen Löffel Lebertran,
         ob man wollte oder nicht. Denn: Wal ist gesund.“
                                                                                  (Johannes Harneit)

Zur Inszenierung

Die Zuschauer werden von den Schauspielern in Gruppen durch die einzelnen Stationen in den Bussen geführt. Gleichzeitig bleiben die anderen Musiker entfernt hörbar. Im zweiten Teil der Führung vereinen sich Musiker und Zuschauer, denn eine neue Instrumentengruppe wird hinzugefügt: Das Publikum. Und das Werk schmilzt zum großen Finale zusammen.

Der Wal - Reise ins Innere des Orchesters

Idee und Konzept - Annette Bieker, Frank Schulz
Texte - Annette Bieker

Inszenierung - Annette Bieker u. Frank Schulz

Musik - Johannes Harneit

Für Zuschauer
10 Schauspieler
1 Sinfonieorchester

Meinungen

 

Pressebericht
Es muss nicht tödlich enden. Das weiß man ja seit Jonas aus dem Alten Testament. "Ich bin so friedlich, dass Muscheln an meinen Zähnen dösen", lassen Stimmen aus der Dunkelheit den Pottwal skandieren, wiegen in trügerischer Sicherheit. "Ich verschluck´ dich, verschluck´ dich."

Zu spät. Es gibt kein Zurück mehr. Rund 200 Kinder und eine Handvoll Erwachsene sind planktongleich durch das halbgeöffnete Rollgitter gespült, tief hinein in den Schlund des Wals, in den sich die verschlungenen, düsteren Katakomben des Hessischen Rundfunks verwandelt haben.

Cello und Bass spielen die lautstarken Wal-Gespräche unter Wasser, während ein Stück weiter, drei Klarinetten - adrett , fett, gluckernd und spuckend - die Spülarbeit der Niere verrichten, Fagotte im Darm furzen und grummeln, Hörner im Magen Plankton zu Brei verrühren, Blasen blubbern, walken und kneten, während die Querflöten-Zunge züngelnd im endlosen Bandarchiv immer neue Nahrung zippelnd und zuckend ins Innere zieht.

Gestärkt geht es weiter zum Auge, das via Teleprompter im Hessenschau-Studio Informationen liefert, vorbei am Herzen, das Streicher schlagen, Adern pulsieren und zucken lassen, bis zum Gehirn, in dem der Komponist immer neue Melodien denkt. Verrückt, in Dur und Moll, höher als möglich, tiefer als möglich.

Marvin muss lachen. Wo sind wir bloß gelandet? Im Inneren des Wals, das sich Annette Bieker und Frank Schulz als künstlerische Leiter von Kontra-Punkt ausgedacht haben, um die jungen Abenteurer mit ungewohnten Klang- und Theatererlebnissen zu konfrontieren, sie neugierig zu machen auf Musik und ihre Möglichkeiten.

" Verschluckt vom musikalischen Wal(...) Zumindst dann, wenn er, wie vom Theater Kontra-Punkt (...) inszeniert, zu einem musikalisch-theatralischen Abenteuer eunlädt. In Gruppen zockelt es durch den riesigen Körper, geführt von Schauspielern mit teils grotesken Rollen.(...)
Inmitten des Tiers, am Rückgrat, sitzt das Orchester (...) und spielt zu einem mal flüsternden, mal furiosen Klanggebilde auf. (...) nur im Ganzen kann das Spektakel funktionieren, wie auch der Wal, wie auch das Orchester. Dass sich das auf so spielerische und märchenhafte Weise erleben lässt, ist das eigentliche Geheimnis dieser Inszenierung. (...)"

"(...) man könnte meinen, er schlüge zum Abschied noch einmal mit der Schwanzflosse."

Pressebericht
"(...) "Der Schluss hat mir am besten gefallen, als alle zusammen gespielt haben," strahlte Natalie aus der Klasse 5d des Leibnitz-Gymnasium. Ihre Mitschülerin Valeria berichtete stolz, was sie in der Vorstellung gelernt hat. "Allein die Zunge von einem Wal kann mehr wiegen als ein Elefant."(...) "

" (...) Die Kinder liefen mit weit aufgerissenen Augen durch die abgedunkelte Halle auf dm Rheinbahn-Betriebshof. "Mir gefällt's richtig gut", sagt Sarah (10). "Spannend, aber irgendwie komische Geschichten", urteilt Leon (9). (...) "

Pressebericht
"(...)Das eigenartige Treiben in der dunklen Halle wird effektvoll durch sparsame Lichtspots in Szene gesetzt. Zirpende, jammernde, glucksende, schrille Töne schweben ständig in der Luft. (...) Durch diese groteske Szenerie wandern relativ lautlos die zehn Gruppen. (...)Während ältere Klassikhörer lieber bei den sanften Klängen einer "Kleinen Nachtmusik" Entspannung suche, haben Jugendliche wesentlich weniger Berührungsängste mit neuer Musik (...) und das zeigte sich auch wieder beim Schülerkonzert in der Padersprinte-Halle. Die 1.000 Grundschüler (...) waren von der Aktion sichtbar und hörbar begeistert (...)"