Wie man Musiker wird ... ...und andere hilfreiche Anleitungen aus Musik & Literatur

 

 

Wie man Musiker wird ...

für 2 sprechende, singende, spielende, musizierende KünstlerInnen


Ta Tü Da Da

Die Franzosenkriege waren vorbei, der deutsche Kaiser ging ohne es zu wissen dem Ende der Monarchie entgegen, der 1. Weltkrieg spielte eine entscheidende Rolle. In dieser Zeit wurde das Café Voltaire in Zürich (5.2.1916 - Hugo Ball, Emmy Hennings, Marcel Janco, Tristan Tzara, Hans Arp u.v.a.) gegründet und eigentlich geschah nichts aufregendes, als ,dass Schriftsteller vom Status Quo aus weiterdachten: Nachdem Sprache als Kommunikationsmittel ausgereizt war und das Wort im Wortschwall ertrank,
entdeckte man die Sprache als Klang. Da Freundschaften unter Künstlern schon immer quer Beet gingen, kam man drauf, doch auch mit bildenden Künstlern und Musikern gleichzeitig weiterzuarbeiten: Es entstand DaDa.. Für das äußere Spektakel wurden DaDa-Glaubenskriege entfacht. Ein bisschen tierischer Ernst war allerdings schon dabei.

Als Kurt Schwitters seine Ursonate in Potsdam vor Frau Kiepenheuer (Verlag!) und ihren Gästen (Generäle a.D., die Damen und Herren der feinen Gesellschaft) vortrug, liefen die Generäle wegen der hohen Kragen erst rot, dann blau an, kniffen ihre Lippen aufeinander, um die Gastgeberin nicht zu kompromittieren, verloren aber die Schlacht und donnerten mit lautem Gelächter hervor. \'Kurtchen\' steigerte seine Stimme und konnte die Sonate auch zu Ende bringen. Es war ein überwältigender Erfolg!

Was ist geblieben? Leider immer noch der Ruf, Dadaisten zerstören um des Zerstörens willens. Das einzige, was sie zerstört haben, waren Holz- und Betonköpfe. Die Sprache und die Kunst haben sie bereichert.

Wie man Musiker wird ...

Idee und Konzeption Frank Schulz Inszenierung und Schauspiel Annette Bieker Frank Schulz Gesang, Schauspiel Angela Froemer Klavier, Akkordeon, Schauspiel Kai Tietje